LBB

25 Jahre Niedersächsischer Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR)

Kompetenz und Autonomie von Menschen mit Behinderungen stärken

Ausgabejahr 2021
Datum 05.05.2021

Vor genau 25 Jahren, im Jahr 1996, fand die erste Sitzung des damals sogenannten Landesbehindertenrates in Hannover statt. Der Rat wurde mit einer überschaubaren Personenzahl aus 15 kommunalen Behindertenbeiräten und 13 kommunalen Behindertenbeauftragten gegründet. Das Ziel der Gründungsmitglieder war schon damals, als Expertinnen und Experten in eigener Sache aktiv zu sein und sich grundsätzlich für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Politik, Verwaltung und Gesellschaft für mehr Teilhabe einzusetzen. Im Jahr 2009 benannte sich der Landesbehindertenrat in „Landesrat“ um und seit 2014 heißt dieser nun bis heute „Niedersächsischer Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen“ (NIR). Das Leitbild des NIR lautet seit 1996: „Kompetenz und Autonomie von Menschen mit Behinderungen stärken!“

Inzwischen beteiligen sich kommunale Behindertenbeauftragte und Behindertenbeiräte niedersachsenweit in fast allen Kommunen. Im NIR sind etwa 150 Mitglieder organisiert. Dazu zählen Delegierte aus den kommunalen Behindertenbeiräten, in denen jeweils bis zu 28 Menschen mit Behinderungen organisiert sind. Auch mehr als 70 kommunale Behindertenbeauftragte, die in der jeweiligen Kommune angestellt sind oder als ehrenamtliche Behindertenbeauftragte arbeiten, sind im NIR vernetzt. 

Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit sind Querschnittsaufgaben aller Bereiche der Verwaltung und Politik. Die kommunalen Behindertenbeauftragten und -Beiräte setzen sich jeden Tag unermüdlich für die Rechte und Belange der Menschen mit Behinderungen ein. Die Stimmen der kommunalen Behindertenbeauftragten und der Behindertenbeiräte in Niedersachsen haben ein großes Gewicht, wenn es um die Verbesserung der Lebensbedingungen, um mehr Umsetzung der Inklusion und um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen vor Ort geht. Sie vertreten die Belange von Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen durch Abgabe von Stellungnahmen, z.B. bei Gesetzesvorhaben.

„Der Niedersächsische Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiges Forum für Inklusionsfragen,“ so Ministerpräsident Stephan Weil. „Wenn man auf die vergangenen 25 Jahre zurückblickt, lässt sich feststellen, dass wir viele Fortschritte erzielt haben. Dabei hat der Inklusionsrat eine sehr große Rolle gespielt. Aus der Bewegung der Menschen mit Behinderung heraus ist der Grundsatz entstanden ‚Nichts über uns – ohne uns!‘. Menschen mit Behinderungen haben den Anspruch auf Mitwirkung. Sie wollen nicht nur Objekte von politischen Entscheidungen sein, sondern Subjekte der Meinungsbildung. Das ist mehr als berechtigt und aus meiner Sicht auch sehr wünschenswert. Ich danke allen Beteiligten herzlich für das Engagement und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

„Der Niedersächsische Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiger Partner der Niedersächsischen Landesregierung und im Speziellen des Niedersächsischen Sozialministeriums. Das gilt für alle Fragen der Politik und auch deren Umsetzung, wenn es um Menschen mit Behinderungen und entsprechende Berührungspunkte geht,“ bekräftigt Daniela Behrens, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. „Als Expertinnen und Experten in eigener Sache kann auf ihre Beteiligung nicht verzichtet werden.“

Auch mit derart viel Motivation und großem Engagement ist es noch ein weiter Weg, bis die gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Bewusstsein aller Menschen angekommen und in Niedersachsen flächendeckend umgesetzt ist. Monika Nölting, die Sprecherin des Niedersächsischen Inklusionsrates von Menschen mit Behinderungen erläutert: „Unsere wesentliche Aufgabe ist, immer wieder die Finger in die Wunden zu legen, aufzuzeigen, wo Inklusion noch besser gelingen kann. Demgegenüber ist es auch wichtig hervorzuheben, wenn Inklusion und Teilhabe erfolgreich in einer Kommune vor Ort umgesetzt sind. Gute Beispiele aus der Praxis müssen immer auch an die Medien kommuniziert werden.“

"Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold – ein Schatz ist auch die vorhandene Expertise der kommunalen Beauftragten und Beiräte für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Im NIR kommen bereits seit 25 Jahren geballtes Wissen, Engagement und Erfahrungen zusammen. Sich für Verbesserungen der Teilhabe für alle Menschen vor Ort wie auch auf den anderen Ebenen der Politik einzusetzen - das ist unser gemeinsames Ziel! Dafür bedanke ich mich bei jeder und jedem Einzelnen und freue mich auf weitere gute Zusammenarbeit,“ betont Petra Wontorra und ruft alle kommunalen Behindertenbeauftragten und Behindertenbeiräte dazu auf, sich gut aufzustellen und sich im Niedersächsischen Inklusionsrat zu engagieren.

Weitere Zitate zum Jubiläum sind auf den Internetseiten der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen veröffentlicht.

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